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20.08.2021: Seeshaupter Sommerpreis 2021

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Fast wie im Herbst sah es aus: Nebelschleier und so viel Dunst, dass man teilweise nicht mal bis Bernried sehen konnte, Nieselregen oder richtiger Regen, Temperaturen um 15 Grad, bleigrauer Himmel, bleigrauer See, aber:  Wind! Um die 3 Windstärken, öfter auch mehr.

Gute Voraussetzungen für eine Regatta. Der Rest: es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung!

Und obwohl dieses Wetter vorausgesagt war, meldeten doch 30 Boote die Teilnahme zum Sommerpreis an.  

Zunächst trafen sich die Teilnehmer unter dem Dach des FCSS zu Kaffee und Semmeln und zur obligatorischen Steuermannsbesprechung, wann was wie gesegelt wird.

Festgelegt wurden drei Regatten à 2 Runden mit Tonne und Ablauftonne vor Bernried, also Kurzstrecke. Mehrere Starts bieten die Chance, dass man den einen oder anderen dann vielleicht doch gut hinbekommt. Wie immer war das Getümmel an der Startlinie groß, viele Boote fuhren dort mit eingerollter Fock um die anderen, evtl. kleineren Teilnehmer nicht zu übersehen. Von Signal zu Signal, 6 Minuten – 5 Minuten – 4 Minuten – 1 Minute – Start, wurde es immer hektischer. Nach dem 1-Minuten Hupton hatte so mancher dann auch schon das „Messer zwischen den Zähnen“, die ersten Rufe „Raum“ erschollen über das Wasser. Die Segel wurden ausgerollt und dichtgeholt, die Winschen ratterten, die Boote nahmen jetzt richtig Fahrt auf. Ist die Schätzung des Abstands zur Startlinie zwischen Startboot und Tonne richtig? Ist man zu früh oder zu spät dran? …. 5 sec … 4 sec… 3 … 2 … 1 …  Und schon geht es los. Die meisten Boote starteten auf Backbordbug, damit sie Vorfahrt haben. Hier heißt es, erstmal zu sehen, dass man freien Wind hat , also nicht im Windschatten des einen oder Abwind des anderen, hängen zu bleiben. Nach den ersten hundert Metern zieht sich das Feld meist schon erheblich auseinander. Das liegt neben dem unterschiedlichen Können auch daran, dass viele verschiedene Bootstypen mitsegeln, kleine und große Boote, Jollen, Kielboote und Katamarane, deren Zeiten dann mit einem „Yardstick“ auf „vergleichbare“ Zeiten umgerechnet werden. Auf zur ersten Tonne hart am Wind! Die Sicht war so schlecht, dass man die Tonne zunächst gar nicht sah, aber irgendwo in Luv musste sie ja sein.   Da, endlich hatte man sie entdeckt. Leider woanders als vermutet, also doch Zeit verloren…. Um die Tonne herum herrschte manchmal auch wieder Gedränge, der ein oder andere „Gegner“ musste erst darauf aufmerksam gemacht werden, dass er ausweichen muss. Dann weiter zur Ablauftonne und dann auf Vorwindkurs in Richtung Starttonne. Die bunten oder einfarbigen Spinnaker und Gennaker wurden gezogen, manchmal wollte der ein oder andere nicht so, wie er sollte. Leinen hatten sich verheddert, der Spibaum ließ sich nicht einhaken, das Segel wurde nochmal kurz „gewässert“ …. Alles sehr aufregend bis so ein großes Segel steht. Dafür ging es dann rasant vorwärts. Kurz vor der Leetonne, die vorher als Starttonne gedient hatte, musste der Spi oder Gennaker dann schnell wieder eingeholt werden und es ging wieder hart am Wind mit Schräglage zur Luvtonne. Zwischendurch hatte der Wind aufgefrischt und ein paar „Opfer“ gefunden und zum Kentern gebracht. Mit - oder auch ohne - Hilfe der Sicherungboote konnten die aber auch wieder aufgestellt werden, hie und da war leider ein Segel zerrissen oder es war zu kalt um die Regatta nass fortzusetzen. Nach zwei Runden Anspannung ertönte dann der Hupton, der das Durchfahren der Ziellinie bestätigte. Nach einer kurzen Pause ging es dann wieder von vorne los: Zweite und später dann die dritte Wettfahrt. Zwischendurch schnell etwas essen und trinken. Nach fast 6 Stunden Regatta insgesamt war die gesamte Mannschaft dann auch ganz schön geschafft. Nun musste noch alles verstaut werden, das Boot verpackt und dann konnten wir uns auf den Seglerhock auf der Terrasse und das Grillfleisch mit Kartoffelsalat und Freibier freuen. Dort fand ein reger Austausch der Erlebnisse auf dieser und auch anderen Regatten statt, später dann auch die Siegerehrung. Für jeden Teilnehmer gab es einen Eisgutschein von der Seeshaupter Eisdiele, für die ersten bis dritten Plätze in bestimmten Yardstickgruppen besondere Fresskörbe. So konnten wir einen schönen aber auch anstrengenden Tag genussvoll ausklingen lassen.

Gemischte Regatten nach Yardstick sind immer aufregend bis zur Siegerehrung, da man aufgrund der Umrechnung nie weiß, welchen Platz man wirklich gemacht hat.

Gesamtsieger über alle Klassen wurde Heiner Müller (YCSS), unter den ersten 10 Plätzen befanden sich 4 Segler des FCSS, Felix Schneider (3.), Michael Hinz (5.), Hans Dirk Rübcke (9.) und Thomas Peter (10.). Insgesamt hatten 15 Boote vom FCSS teilgenommen.

Auch wenn man mal nicht so gut abschneidet: Dabeisein ist alles!

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